Den Blutdruck im Blick
Das „tödliche Quartett“
Es ist heute bekannt, dass Bluthochdruck vor allem im fortgeschrittenen Alter mitunter symptomlos verläuft bzw. keine Probleme macht. Eine tickende Zeitbombe. Insbesondere dann, wenn Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes hinzukommen.
In diesen Fällen spricht die Medizin vom „Metabolischen Syndrom“, ein Begriff, der wenig einprägsam oder gar furchterregend klingt. Daher werden die vier Übeltäter außerhalb der medizinischen Fachpresse gerne als „tödliches Quartett“ bezeichnet. Allen vier Komponenten ist dabei gemeinsam, dass sie zunächst keine Schmerzen oder sonstige Beschwerden bereiten.
Bluthochdruck und seine drei finsteren Gesellen, die zusammen eben jenes tödliche Quartett bilden, haben dabei eins gemeinsam: Unser Abwehr- und Vernunftsystem „Schmerz“ versagt und bewahrt uns nicht davor, ungesund zu leben. Und durch die hieraus resultierende ungesunde Lebensweise begehen wir Suizid auf Raten. Dabei reicht manchmal schon nur ein Faktor innerhalb des metabolischen Syndroms aus, um unser persönliches Verfallsdatum auf der Erdkugel zu reduzieren.
Messen – aber richtig
Sind Blutdruckgeräte nicht seit vielen Jahren einigermaßen ähnlich und austauschbar? Nein, ganz und gar nicht. Es gibt kein Einheitsgerät für alle. Wer heutzutage ein Blutdruckgerät kauft, ist auf kompetente Beratung angewiesen. Denn die Wahl des geeigneten Gerätes hängt vor allem von den Beschwerden und dem Krankheitsbild ab, das die Betroffenen plagt.
So ist es kein Wunder, dass sich gute Geräte trennscharf an bestimmte Zielgruppen wenden. Ein paar prägnante Beispiele: Einige wenige Blutdruckmessgeräte verstehen es, während der Messung das lebensgefährliche Vorhofflimmern explizit zu ermitteln und zu signalisieren. Vorhofflimmern ist einer der gefährlichsten Risikofaktoren für Schlaganfälle. Gerade Patientinnen und Patienten, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben oder denen ein Schlaganfall droht, sind mit diesem besonderen Typ von Oberarmgeräten bestens bedient.
Die meisten Blutdruckmessgeräte, die der Gesundheitsfachhandel anbietet, zeigen zumindest Herzrhythmusstörungen an. Ärzte sind für diese Informationen dankbar, denn Herzrhythmusstörungen können gefährliche Risiken wie Herzinfarkte etc. begünstigen.
Einige wenige Geräte begrenzen sich nicht nur darauf, akut auftretende Herzrhythmusstörungen zu erkennen, sondern schalten in diesen Fällen auf die sogenannte „auskultatorische Messmethode“ um (lat. auscultare=abhorchen). Das heißt, das Gefäß wird mit einem integrierten Stethoskop „abgehorcht“, sodass ein korrekter Messwert zustande kommt.
Gerade Personen, die übergewichtig sind, erhalten im Fachhandel Blutdruckmessgeräte mit übergroßen Manschetten. Standardmanschetten passen ansonsten nicht und führen zu Fehlmessungen. Dabei sollten Handgelenk- und Oberarmgeräte favorisiert werden, die das Siegel der Deutschen Hochdruckliga tragen. Derartige Geräte sind medizintechnisch validiert.
Zu den Testpersonen zählen meist auch Menschen, die typische Alterserkrankungen, wie z. B. Diabetes haben oder bestehende Herzrhythmusstörungen aufweisen. In Übereinstimmung mit so gut wie allen Ärzten empfehlen Sanitätshäuser vor allem älteren Patienten mit Durchblutungsstörungen eher Oberarmgeräte.
Viele Menschen vergessen, ab welchen Werten ihr Blutdruck zu hoch ist. Hierfür gibt es bereits Geräte mit einer „Ampel“, die anzeigt, ob der gemessene Wert nun im roten, gelben oder grünen Bereich liegt.
Kardiologen empfehlen regelmäßige Blutdruckmessungen – getreu dem nicht nur in der Medizin bekannten Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“
Text: © MTD-Verlag 2023